Der Sportfahrer hat eine große Auswahl an verschiedenen Reifen. Folgende Arten gibt es:
Rennreifen - Slicks/Regen
Reine Rennreifen (Slicks/Regen) bieten den meissten Grip und versprechen die
schnellsten Rundenzeiten. Jedoch unterliegen diese Gummimischungen einem sehr
hohen Verschleiss und sind sehr teuer. Auch darf nicht ausser Acht gelassen
werden, dass der enorme Grip auch die Belastung auf Fahrwerk und v.a. Bremsanlage
erheblich erhöht. Der Reifen lässt durch die erhöhte Bodenhaftung
den Wagen stärker verzögern. Diese Energie kann/muss die Bremsanlage
dann zur Verfügung stellen. Ausserdem wird das Fahrwerk stärker gefordert,
da neben der höheren Verzögerung auch schnellere Kurvengeschwindigkeiten
möglich sind.
Nicht zuletzt muss auch die Ölversorgung des Motors eventuell optimiert
werden, dass auch bei den hohen G-Kräften das Öl alle Stellen erreicht
und der Schmierfilm nicht reißt.
Rennreifen sind daher v.a. interessant für kompromisslose, teuer aufgebaute
Rennautos im Wettbewerbseinsatz.
Strassenreifen
Bei den gängigen Strassenreifen gibt es eine grosse Auswahl an Hochgeschwindigkeitsreifen
für Porsche-Fahrzeuge. Jeder Reifen hat seine individuellen Stärken
und Schwächen und man muss sich überlegen, welchen Kompromiss man
eingehen will.
Ich würde in jedem Fall die Verwendung von Markenreifen empfehlen und hier
vorzugsweise auf die (i.d.R. nicht viel teureren) "N"-Mischungen zurück
greifen. Reifen mit N-Kennung sind nach Porsche-Vorgaben gebaut und haben eine
verstärkte Flanke.
Ein sehr guter Strassenreifen, der auch auf dem Ring eine gute Figur macht
ist der Michelin Pilot Sport 2. Günstiger und durch den steifen Flankenaufbau
auch Rundstreckentauglich und relativ haltbar ist der Yokohama AVS Sport N1.
Weniger ideal ist dagegen beispielsweise der Continental Sport Contact 2; ein
komfortabler und leiser Alltagsreifen, der auch im Regen gut funktioniert, aber
eben keine Rennambitionen unterstützt.
Semi-Slick Sportreifen
Seit kurzem tauchen vermehrt spezielle Sportreifen (auch "Semi-Slicks" genannt) auf, die eine Mischung aus Renn- und Strassenreifen darstellen und i.d.R. auch Strassenzugelassen sind. Sie halten länger als Rennreifen, haben aber deutlich mehr Grip als Strassenreifen. Preislich liegen sie aber deutlich über den Strassenreifen.
Reifengewichte
Auch hier gibt es, genau wie bei den Felgen, erhebliche Gewichtsunterschiede der einzelnen Reifenfabrikate. In der Regel sind Pirelli und Michelin Reifen relativ leicht und Bridgestone, Dunlop, Falken und Yokohama eher schwerer. Beispielsweise ist ein 285-30 ZR18 Pirelli Rosso 1.8 kg leichter als ein gleich grosser Bridgestone. Der Unteschied bei 255-40 ZR17 liegt auch noch bei rund 1.6kg.
Gebrauchte Reifen
Es gibt für alle Arten von Reifen auch Gebrauchthändler. Hier sollte man sorgfältig prüfen, was und wo man kauft und sehr Kritisch sein. Hier kann man viel Geld sparen aber hat dafür Reifen mit unbekannter Vorgeschichte (und eventuellen Vorschäden).
Fazit
Die optimale Reifenwahl ist eine schwierige, langwierige und teure Sache. Jedes Auto, jedes Fahrwerk, jede Strecke, jeder Fahrer reagieren unterschiedlich auf den individuellen Reifen. Wer die Möglichkeit hat, sollte verschiedene Reifen auf seinem Wagen testen.
Hier ein Profil-Vergleich eines UHP (Ultra High Performance)-Strassenreifens und eines Semi-Slicks: